Liebe Eishockeyfans,
die Entwicklung der letzten Wochen und Monate ist besorgniserregend, das sehen wir genauso, wie viele Fans der Düsseldorfer EG und wie mit Sicherheit auch Spieler, Trainer und Verantwortliche. Vorbei sind die Zeiten, wo wir uns als "geilster Letzter aller Zeiten" selbst gefeiert haben. Damals ging es nicht darum, in der Liga zu bleiben, sondern einfach darum, auf bessere Zeiten zu hoffen. Das sieht in dieser Saison anders aus. Es gibt aus unserer Sicht nichts schönzureden. Die sportliche Lage haben sich die Wenigsten vor der Saison so ausgemalt.
Die aktuelle Tabellensituation hat auch für uns als FANPROJEKT dramatische Folgen.
Aus den geplanten 20 Bussen zum Jubiläum werden vielleicht bestenfalls 14 Busse und mit dem Sonderzug machen wir aktuell einen Verlust im mittleren vierstelligen Bereich. jeder von uns kann nachvollziehen, dass neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage natürlich auch die Ergebnisse auf dem Eis nicht gerade dazu animieren, sich für unsere Fahrten anzumelden. Aber prügeln wir deswegen verbal auf die Jungs ein, oder fordern den Rücktritt der sportlichen Leitung oder gar der Geschäftsführung? Nein! Warum auch?
Welche anmaßende Haltung müssten wir einnehmen, den Handelnden Unvermögen oder gar Vorsatz vorzuwerfen? Jeder weiß, dass es solche Situationen immer wieder im (Profi-)Sport gegeben hat, gibt und geben wird.
Die goldenen Zeiten und der verklärte Blick auf die Wahrheit
Als die DEG in den glorreichen 90er Jahren von Titel zu Titel eilte, darf man eines nicht vergessen: Nur ein paar Jahre zuvor lag der Verein sportlich und finanziell am Boden und nur der Einsatz gewisser Mäzene brachte unsere Farben wieder auf die (erkaufte) Erfolgsspur. In den 80er Jahren gab es an der ach so geliebten Brehmstraße massive und kreative Proteste der Fans gegen die Leistung der Mannschaft. Wer erinnert sich nicht an ein Spiel gegen den ESV Kaufbeuren, bei dem ein ganzes Stadion im ersten Drittel 10 Minuten lang mit dem Rücken zum Eis stand und geschwiegen hat? Das hat die Jungs damals hart getroffen und es hat Wirkung gezeigt.
In den Playoffs gegen Köln haben wir seinerzeit zweimal nach 40 Minuten mit 5:1 geführt und beide Spiele am Ende 5:6 verloren. Der Frust saß tief. Ausgerechnet gegen Köln. Es war also auch damals nicht alles Gold was glänzte und doch waren wir alle Fans und standen zum Team und zum Club, auch wenn uns das ein oder andere vielleicht nicht gepasst hat.
Klares Statement gegen Hass und Gewalt
Was sich einige Personen im Netz rausnehmen, ist unfassbar. Aber es spiegelt leider unsere Gesellschaft wider. Wie oft möchte man bei den Postings in diversen Sozialen Netzwerken einfach mal schreiben: "Mach den Kopp zu und geh einfach weiter". Aber Hass und Hetze im Netz ist ja so einfach und doch bleibt es eben genau das, was es ist - im schlimmsten Fall der Aufruf zur Gewalt, Beleidigung und Sachbeschädigung. Von dieser Art Emotionen distanzieren wir uns ausdrücklich, denn sie haben weder in der Gesellschaft allgemein noch in unserem geliebten Sport etwas zu suchen.
Wir haben bereits in der Vergangenheit User, die unsere Kanäle für ihre Zwecke missbraucht haben, gesperrt und das werden wir auch weiter tun. Und jetzt kommt uns bitte niemand mit dem Argument "Freie Meinungsäußerung", denn die gilt dann wohl auch für uns. Und unsere freie Meinung ist es, dass wir genau das bei uns nicht dulden. Jede Medaille hat eben zwei Seiten.
Wir als FANPROJEKT verstehen den Support unserer DEG in diesem Fall definitiv anders. Wir versuchen, gemeinsam mit Euch, dem Team und den Verantwortlichen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Nicht umsonst lautet unser Motto seit vielen Jahren bereits "WIR für EUCH - ALLE für die DEG". Nur gemeinsam und mit aller Entschlossenheit kommt unsere Eislaufgemeinschaft wieder in Schwung und kann Fahrt aufnehmen, um einen möglichen sportlichen Abstieg aus der DEL zu verhindern.
Die einst "Besten Fans der Welt" sind ebenso gefordert, wie die Jungs auf dem Eis, sich 60 Minuten pro Spiel den berühmten "Arsch aufzureißen" und von der ersten bis zur letzten Minute alles zu geben für unsere DEG.
In diesem Sinne – ab jetzt voller Einsatz für unsere Farben – auf dem Eis und auf den Rängen.
EUER
Eishockey FANPROJEKT Düsseldorf