Teil zwei der Trilogie über den verrücktesten Sonderzug der FANPROJEKT-Geschichte

Es ist schon etwas Besonderes, wenn man als Düsseldorfer zum Auswärtsspiel ins CFS fährt und es war noch gar nicht so lange her, als wir beim Sonderzug 2019 gleich mit 1.100 Leuten die Hütte abgerissen haben. Dass wir das erste Bully nicht live erleben würden war vielen Mitfahrenden nicht mehr wichtig. Es ging darum, bei Freunden zu sein und gemeinsam – wie sich im Verlaufe des Spiels mehr und mehr herausstellte – Abschied voneinander zu feiern.

Die Tatsache, dass wir fast alle doch mehr oder weniger pünktlich im Stadion waren, haben wir nicht zuletzt den Augsburger Panthern und der Polizei Augsburg zu verdanken. Letztere hat durch ihren Einspruch und den Hinweis, dass es unmöglich sei, 600 Fans innerhalb von wenigen Minuten ins Stadion zu bekommen, bei der Liga immerhin eine Verschiebung um 15 Minuten erwirken können. Zeit, die gereicht hat, alle in die halle zu bekommen. Dank an die Organisation der Panther, die für den Einlass der Sonderzugfahrer:innen alle Eingänge geöffnet haben.

So konnten wir im Gästeblock nach 20 Minuten eine 1:2-Führung unserer Jungs bejubeln. Das war Balsam auf die Seele der Mitfahrenden, denn der Tag hätte nicht schlimmer beginnen können. Statt um 04:52 Uhr konnten wir uns erst um 05:35 Uhr in Bewegung setzen und das auch noch nicht einmal vom angegebenen Gleis 19. Der Weg nach Augsburg musste zunächst zu Fuß Richtung Gleis 15 angetreten werden.

Nach der ersten Runde Frühsport mussten die reiselustigen DEG-Fans dann ca. 30 Minuten auf die Öffnung der beiden Sambawagen warten. Doch von da an nahem die Party ihren Lauf. Schnell füllten sich die Theken und das leckere Füchschen Alt konnte verkostet werden.

Wer gedacht hatte, nach Verspätung und falschem Gleis würde es nun entspannt weiter gehen, der sah sich getäuscht, denn der Tag hatte noch ein paar Überraschungen für uns parat.

Ein kurzer Halt in der Stadt mit der hässlichen Kapelle ohne Uhr nötigte uns natürlich einen kleinen Sangesgruß zu hinterlassen und so schallte ein „Cologne, Cologne, die Sch…. vom Dom“ aus dem Zug. Womöglich war dieser Gruß nicht nett und wurde durch den Gott der Schiene bestraft. In Frankfurt stoppte die Fahrt plötzlich und nach einigen Minuten der Ungewissheit klingelte das Handy unseres 1. Vorsitzenden. Am anderen Ende meldete sich der Zugführer mit den Worten: „Hallo Andreas, es gibt ein Problem. Es befindet sich ein Drogensüchtiger im Gleisbett. Wir warten nun, dass das Gleis geräumt wird. Das kann ca. 2 Stunden dauern.“  Gott sei Dank ging es aber bereits nach einer Stunde in der unser DJ nicht nur den Zug, sondern auch die Wartenden auf dem Bahnsteig mit exklusiver Düsseldorfer Fan-Musik beglückte, die Fahrt zunächst weiter. Zu diesem Zeitpunkt war aber bereits klar, dass die geplante Ankunft um 11:48 Uhr nicht zu schaffen war und es begann die Zeit der glühenden Handys, um den Spielbeginn möglicherweise zu verschieben. Bei den Organisatoren machte sich schlagartig Ernüchterung und Ratlosigkeit breit, als bei einem weiteren unplanmäßigen Stopp in Würzburg klar war, dass der Zug Augsburg nicht vor 14:00 Uhr erreichen würde.

Dank des Einsatzes und der bereist beschriebenen Zusammenarbeit mit der Augsburger Polizei konnte das Spiel tatsächlich um 15 Minuten nach hinten verschoben werden. Unser Fanbeauftragter Andy Becker hat hier ganze Arbeit geleistet und nicht lockergelassen, bis die Liga ihre Zustimmung gegeben hat.

Die Tatsache, dass in beiden Sambawagen die Kaffeemaschinen nicht funktionierten, war zu diesem Zeitpunkt eine völlig zu vernachlässigende Randnotiz. Wer braucht schon Kaffee, wenn es DJ Nebelguru und Altbier gibt.

Bei der Bahn nennt sich solch eine Verspätung im Übrigen Fahrzeitverlängerung. Diese konnten wir durch einige Gespräche bei Bier, Frikadellen und Schnitzeln nutzen, um die Stimmung im Zug einzufangen. Schnell merkten wir, dass die 600 Eishockey-Verrückten noch immer bester Laune waren und sich bedankten, dass wir nach vier Jahren Coronas-Pause und den widrigen Umständen bei der Finanzierung des Zuges dennoch das diesjährige Saison-Highlight nicht haben ausfallen lassen.

Und so konnten wir uns bereits bei Ankunft in Augsburg, die dank des Zuganbieters und dem zeitweise eingeschalteten am Ende um kurz vor 14:00 Uhr erreicht wurde, um Zusagen von drei Sponsoren freuen, die uns bei der Organisation des nächsten Sonderzuges unterstützen werden. Dafür schon jetzt einen ganz lieben Dank.

Froh, endlich in der Stadt der Fugger gelandet zu sein, machte sich der rot-gelbe Tross schnellstens auf den Weg zum Stadion. Dank der Verkehrsregelung der örtlichen Polizei schafften wir es, wie bereist beschrieben pünktlich zum verschobenen Bully.

Im letzten Teil bekommt Ihr einen Einblick, welche Arbeit im Vorfeld nötig war, um den Zug auf den Weg zu bringen und an welch seidenem Faden der Zug tatsächlich hing.

Wir lesen uns…EUER Eishockey FANPROJEKT Düsseldorf

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